Wie eine große Robbe ein Dorf in Atem hält

Er wiegt rund 600 Kilogramm, hat einen angedeuteten Rüssel, sieht gemütlich aus, ist es aber leider nicht: Neil the Seal. Neil ist ein Seeelefant und damit eine sehr große Robbe, die ohne Probleme einen Menschen töten kann. Deshalb begegnen die Menschen, die auf Tasmanien leben, dem Seeelefanten auch mit Respekt.

Überall zu finden

Dunalley heißt das Dorf in Tasmanien und dort fühlt sich Neil the Seal im Moment besonders wohl. Er liegt bevorzugt in Vorgärten, nimmt auch gerne mal ein Sonnenbad und versperrt die Straßen. Nach Aussagen des Ministeriums für natürliche Ressourcen und Umwelt in Tasmanien ist es nicht ungewöhnlich, dass diese größte Robbenart pro Jahr für vier bis fünf Wochen an Land geht. Dort ruhen sich die Tiere aus und mausern. In diesem Zeitraum sind sie gut im Futter, da sie sich auf offener See ausreichend mit Nahrung versorgt haben. Neil the Seal kam daher auch satt und zufrieden in Dunalley an.

Ein wildes Tier

Die Einwohner des tasmanischen Dorfes haben sich zwar an den Besucher gewöhnt, trotzdem agieren sie vorsichtig, wenn sie dem mächtigen Seeelefanten begegnen. Obwohl sie dem Seeelefanten einen Namen gegeben haben, wissen sie um die Gefährlichkeit des Tieres. Ein Wildtier mit 600 Kilogramm Gewicht kann einen Menschen ohne Probleme angreifen und töten. Er stellt also immer noch ein Problem dar, selbst wenn er so knuddelig und süß aussieht.

Bitte nicht stören

Kommen Seeelefanten nach langer Zeit aus dem Meer an Land, dann wollen sie nur eines: Ihre Ruhe haben. Sie mögen keine Belästigung durch den Menschen und möchten ganz bestimmt nicht gestreichelt werden. Gerade Robben können sehr gefährlich werden, wenn sie sich durch den Menschen bedrängt und belästigt fühlen. Im Dorf müssen jetzt Straßen gesperrt werden, damit die vielen Schaulustigen dem imposanten Seeelefanten nicht zu nahe kommen. Tierschützer haben allerdings noch eine andere Sorge. Sie befürchten, dass sich das Tier an die Menschen gewöhnt und dann in der freien Natur nicht mehr überleben kann.

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Ulrike Dietz