Homöopathie als Kassenleistung soll es nicht mehr geben

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich wieder zu Wort gemeldet und sorgt direkt für eine Überraschung: Homöopathie als Kassenleistung soll es in Zukunft nicht mehr geben. Dies soll für alle Mittel gelten, die nachweisbar keine Wirkung haben und über einen Placebo-Effekt nicht hinausgehen. Diese Tinkturen, Prozeduren und Kügelchen wurden bis jetzt vom Staat mitfinanziert, Lauterbach will das jetzt ändern.

Die teure Krankenversorgung

Seit der Corona-Pandemie sind die Ausgaben für die Krankenversorgung stark angestiegen. Heute können sich die gesetzlichen Krankenkassen nicht mehr allein finanzieren, daher springt der Staat ein. Er finanziert unter anderem auch homöopathische Mittel wie beispielsweise Globuli oder eine Bachblüten-Therapie. Karl Lauterbach schrieb jetzt auf X, dass diese Kassenleistung keinen Sinn ergibt, schließlich würde der „Klimawandel auch nicht mit Wünschelruten bekämpft“. Die Grundlage sollte eine wissenschaftliche Evidenz sein, daher ist eine von den Kassen bezahlte Homöopathie kein Thema mehr.

Es muss gespart werden

Die Ampel will massiv sparen und auch Karl Lauterbach hat seine Sparvorschläge vorgelegt. Bereits im Oktober hatte der Minister über den Ausschluss von homöopathischen Leistungen nachgedacht. Jetzt soll das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden. Betroffen sind alle Leistungen, die keinen belegbaren medizinischen Nutzen haben, sie dürfen nicht mehr aus Beitragsmitteln der Krankenkassen finanziert werden. Der wissenschaftliche Konsens ist, dass bei vielen homöopathischen Behandlungen und Mitteln keinerlei Wirkung festgestellt werden kann, sie haben bestenfalls einen Placebo-Effekt.

Die Kassen müssen streichen

Die Krankenkassen sollen sowohl die anthroposophischen als auch die homöopathischen Mittel streichen. Dann haben sie nur noch die Möglichkeit, eine entsprechende Zusatzversicherung anzubieten. Die Ersparnis ist aber nicht sehr groß, rund zehn Millionen Euro sollten so eingespart werden. In Sachsen hat die AOK bereits im April des vergangenen Jahres angekündigt, homöopathische Mittel oder Therapien nicht mehr zu bezahlen. Bereits im März 2023 hatte die Ärztekammer in Thüringen angekündigt, dass eine homöopathische zusätzliche Ausbildung nicht mehr finanziert wird. Ärzte, die zugleich als Homöopathen arbeiten wollen, müssen diese Ausbildung seitdem selbst bezahlen.

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Ulrike Dietz