Blumenpflücken verboten – es drohen Bußgelder

Dass der Frühling kommt, wird langsam auch sichtbar. Die Schneeglöckchen und die Krokusse sprießen, was viele Spaziergänger auf die Idee bringt, sich doch einen kleinen Strauß für die heimische Vase zu pflücken. Aber Vorsicht, vielerorts ist Blumenpflücken verboten und wer erwischt wird, muss teilweise sehr hohe Bußgelder zahlen.

Geschützte Arten

Das Pflücken oder Ausgraben von Schneeglöckchen oder anderen sogenannten Frühblühern, wie Krokussen, Buschwindröschen oder Tulpen und Narzissen ist verboten. Je nach Bundesland kann ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro anfallen, wenn man erwischt und angezeigt wird. Besonders geschützt sind nach Aussage des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aber die Weidenkätzchen, die sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrung von Bienen und anderen Insekten sind.

Was ist die Handstraußregelung?

Wo es strenge Regeln gibt, da finden sich auch immer Ausnahmen. Beim Pflücken von Blumen während eines Spaziergangs ist das nicht anders: Hier gilt die sogenannte Handstraußregelung. Laut Bundesministerium für Umwelt ist das „Entnehmen von Pflanzen für den persönlichen Bedarf“ jedoch nur in geringen Mengen erlaubt. Dies gilt allerdings nur, wenn es keine geschützte Art ist. Das Pflücken von Gänseblümchen und Löwenzahn ist erlaubt, ein Handstrauß Krokusse ist jedoch verboten. Unter Handstrauß versteht das Umweltministerium übrigens das, was zwischen Daumen und Zeigefinger passt.

Selbst pflanzen

Alle, die sich beim Spaziergang nicht sicher sind, welche Blumen gepflückt werden dürfen und welche nicht, sollten ihre Frühlingsblüher einfach selbst pflanzen. Schneeglöckchen, Narzissen und Tulpen als Zwiebeln kann man in jedem Gartencenter kaufen. Rechtzeitig eingepflanzt, blühen diese Blumen pünktlich, wenn der Frühling kommt und können dann ungestraft in die Vase.

Keine Blumen aus dem Supermarkt

Der BUND warnt davor, Blumen im Supermarkt zu kaufen. Die Sträuße sind vielfach mit Pestiziden behandelt, außerdem werden sie über sehr lange Distanzen nach Deutschland transportiert. Zum großen Teil stammen sie aus Afrika oder Südamerika, wo Menschen und Umwelt jeden Tag schädlichen Pestiziden ausgesetzt sind. Wer also keinen giftigen Cocktail in der Vase haben will, sollte Blumenzwiebeln kaufen und in die Erde pflanzen.

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Ulrike Dietz