Schlechtes Abschneiden bei der PISA-Studie – was sind die Gründe?

Setzen, sechs! So lautet die Note, die deutsche Schüler bei der diesjährigen PISA-Studie bekommen haben, was bedeutet, dass Deutschland im internationalen Vergleich noch nie so schlecht war. Gründe für diese Misere gibt es einige, aber niemand ist dafür verantwortlich. Corona, Migration und zu wenig Lehrer sind die drei Hauptgründe, die immer wieder genannt werden, wenn es um die internationale Studie geht.

Ist Corona schuld?

Einen Grund für das schlechte Abschneiden der deutschen Schüler sieht die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz OECD, in der Corona-Pandemie. In Deutschland wurden die Schüler praktisch allein gelassen, da im Unterschied zu anderen Ländern, deutlich weniger digitale Medien zur Verfügung standen. Aber mit Corona allein lässt sich das schlechte Abschneiden nicht erklären, schon in den Jahren vorher hat es in Deutschland schlechte Ergebnisse gegeben.

Das Problem Sprachbarriere

In Deutschland hat mehr als ein Drittel der Schüler keinerlei Kenntnisse in der deutschen Sprache. Die Kinder sprechen zu Hause in ihrer Muttersprache und verpassen so den Anschluss, wenn sie in die Schule kommen. Diese Schüler müssten eigentlich individuell gefördert werden, jedoch dafür fehlt das entsprechende Personal. Besonders auf diesem Sektor muss sich schnell vieles ändern, die Sprachbarrieren müssen schon in den Kitas und Kindergärten beseitigt werden.

Es gibt zu wenig Lehrer

Für die Gewerkschaften ist der Mangel an Lehrern das größte Problem. Die Gewerkschaft „Verband Bildung und Erziehung“ zeigt auf, wie es so weit kommen konnte: Zu viele Vertretungsstunden, zu viele ausgefallene Stunden und eine ungenügende Digitalisierung sind jetzt die bittere Konsequenz. Ein weiteres Problem: Noch nie waren die schulischen Leistungen vom Elternhaus so abhängig wie heute. Genauer gesagt: Wer Geld hat, kann sich gute Schulen für seine Kinder leisten.

Asien liegt vorn

Auf dem ersten Platz der Studie liegt Singapur, dann folgen weitere asiatische Länder, bevor Estland auftaucht. Das Land auf dem Baltikum ist als einziges Land in Europa in der Spitzengruppe der 81 Länder zu finden, die teilgenommen haben.

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Ulrike Dietz