Warmes Wasser – welche Temperatur ist die richtige?

Um die Kosten für Energie so niedrig wie möglich zu halten, ist es sinnvoll, die Temperatur des Wassers abzusenken. Allerdings ist dabei Vorsicht geboten, denn wer zu viel einsparen will, kann krank werden. Warmes Wasser beim Duschen ist angenehm, aber welche Temperatur ist ideal? Sind es 50° oder vielleicht doch 60° Grad?

Was ist ratsam?

Nach Möglichkeit wenig Gas und grundsätzlich Energie einsparen – für viele ist das angesichts der steigenden Energiepreise und der drohenden Knappheit beim Gas im Moment wichtiger denn je. Nicht nur die Heiztemperatur, sondern auch die Temperatur des Wassers sollte reduziert werden. In der Regel liegt sie bei 60° Grad, in einigen Foren im Internet wird jetzt aber empfohlen, die Temperatur auf 50° Grad zu senken. Ist so etwas aber ratsam und lohnt es sich überhaupt?

Ein Schutz vor Bakterien

Das Wasser sollte eine bestimmte Mindesttemperatur haben und der Grund dafür heißt: Legionellen. Diese Bakterien kommen nicht nur in natürlichen Gewässern vor, sondern ebenso im Grundwasser, das für Trinkwasser verwendet wird. Eine zu hohe Zahl an Legionellen kann schnell gefährlich für die Gesundheit werden. Legionellen vermehren sich immer dann, wenn die Wassertemperatur nicht stimmt. Laut Robert Koch-Institut ist das immer zwischen 25 und 45° Grad der Fall. In diesem Rahmen wachsen und gedeihen die Bakterien besonders gut. Ab 55° Grad wird das Wachstum aber gehemmt und über 60° Grad kommt es komplett zum Erliegen.

Was sagt das Umweltamt?

Das Umweltamt sowie das Landratsamt und die Lebensmittelsicherheit in Bayern raten dazu, das Wasser auf mindestens 60° Grad zu erhöhen, damit die Legionellen keine Wachstumschance mehr haben. Innerhalb eines Leitungswassersystems sollte deshalb 55° Grad nicht unterschritten werden. Alle, die Energie sparen wollen, sollten also nicht mit der Temperatur nach unten gehen, sondern besser energiesparende Armaturen anbringen. Zur Krankheit selbst kommt es übrigens immer dann, wenn aus dem Wasserhahn viel Wasser im niedrigen Temperaturbereich getrunken wird.

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Ulrike Dietz